Wespenzeit

Wespe nascht Kuchen

Sommerzeit ist Wespenzeit. Es sirrt und brummt mal wieder in Gärten und Häusern. Sie sind nützlich, nervig und in diesem Jahr voraussichtlich besonders zahlreich.

Die Wespenvölker haben in diesem Jahr bereits schon viel früher als sonst ihren größten Stand erreicht. Der Grund hierfür ist das Wetter. Die Wespenschwärme haben den milden Winter gut überstanden und die hochsommerlichen Temperaturen der letzten Wochen haben die Population noch vergrößert.

Ab etwa Ende Juli, wenn die letzte Generation der weiblichen Tiere dieses Sommers ausfliegt und nur noch nach Futter für sich selbst Ausschau hält, werden die eigentlich nützlichen Insekten an Kaffeetafeln und auf Grillpartys im Garten lästig. Vor allem Fleisch und Süßes ziehen Wespen an.

In Deutschland gibt es eigentlich Hunderte Wespenarten. Hiervon sind aber nur zwei Arten für Menschen wirklich lästig, die Deutsche und die Gemeine Wespe. Diese sitzen mit Vorliebe auf dem Steak und auf den Kuchen. Andere Typen wie etwa die Hornisse ernährten sich mehr von Insekten.

Ruhig bleiben, nicht schlagen!

In diesen Tagen können wir es aber trotzdem erleben, dass uns eine angriffslustige Wespe um die Haare schwirrt. Es fällt dann schon schwer die Ruhe zu bewahren, wie es Experten empfehlen? Oder würden Sie, was man natürlich niemals tun darf, wie ja jedes Kind weiß, wild um sich schlagen?

Auch Eltern von Kleinkindern können ein Lied davon singen: Wer mit seinem Nachwuchs bei einen Tag am See oder im Freibad, der hat ständig ein Auge auf den gelb-schwarzen Feind gerichtet, der ja, wie die Experten stets versichern, eigentlich gar kein Feind ist.

„Ruhig bleiben! Nicht bewegen! Nicht schlagen!“, hört man an jeder zweiten Ecke einen Vater oder eine Mutter dem Kind zurufen, das sich ersten Wespen Angriffen ausgesetzt sieht.

Hysterische Anfälle sind nicht nur bei Kindern zu beobachten. Kaum ein Mensch bleibt gelassen in der Nähe von Wespen. Jeder kennt das, und besonders in diesem Sommer: Da sitzt man bei einem Stück Kuchen oder bei einem Glas Wein auf im Garten oder dem Balkon und muss sich in einem fort der lästigen und dreisten Insekten erwehren. Und dann soll man gelassen bleiben? Das ist leichter gesagt, als getan, denn Wespen nerven einfach.

Aber wichtig ist, trotzdem ruhig zu bleiben. Wespen greifen nie aus eigenem Antrieb einen Menschen an, betonen die Fachleute. Sondern nur dann, wenn sie sich oder ihre Nester bedroht glauben. Bedrohungen sind für die Insekten heftige Bewegungen. Schlägt man nach ihnen, geben einzelne Tiere Geruchsstoffe ab, der nur noch mehr ihrer Artgenossen anlockt. Wespen reagieren auch darauf, wenn man sie anpustet: Der Atem enthält Kohlendioxid, ein Alarmauslöser für die Tiere.

Dass die Wespen in diesem Sommer besonders aggressiv seien, dafür gibt es keine Anzeichen. Ob sie jemanden wirklich zu Leibe rücken, hängt immer davon ab, wie man den Tieren begegne. „Sie reagieren grundsätzlich nur dann aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen.

Keine Angst vor Wespenstichen

Vor Wespenstichen muss man eigentlich keine Angst haben, meinen die Experten. Denn Wespen verfolgten immer eine Abwehr- und nie eine Angriffsstrategie. In Hektik auszubrechen, sei der größte Fehler. „Wenn man sich ruhig verhält, passiert gar nichts“. Wirklich gefährlich können die Insekten für Menschen mit einer Wespenstichallergie werden. Deshalb sollte man das früh testen lassen.

Es ist wichtig, mindestens zwei Meter Abstand zum Nest zu halten. Kommt man näher, kann das sehr schnell schief gehen. Zur Verteidigung ihrer Brut stürzen sich mehrere Arbeiterinnen gleichzeitig auf den vermeintlichen Angreifer. Nester in Rollladenkästen oder in der Nähe von Haustüren sollten nur von Fachleuten entfernt werden.

Die Stiche sind nach Aussagen von Fachleuten zwar schmerzhaft, in der Regel aber ungefährlich, falls keine Allergie vorliegt. Stiche in den Rachen – etwa, wenn mit der süßen Limonade unbemerkt eine Wespe in den Mund gelangt – könnten jedoch zu gefährlichen Schwellungen führen. Deshalb sollten vor allem im Spätsommer keine süßen Getränke offen herumstehen.

Raiffeisen Praxis-Tipps zum Umgang mit den sommerlichen Plagegeistern:

Woran erkenne ich eine Wespe?

An der Wespentaille. Es gibt eine Art Einschnitt zwischen dem mittleren Körperabschnitt und dem Hinterleib. Und natürlich trägt sie das typische schwarz-gelbe Körperkleid. Die Hornisse ist eine Wespenart, die zusätzlich zum Streifenmuster in Gelb und Schwarz rötlich-braune Streifen hat. Sie ist auch größer als andere Wespen. Den Unterschied sollte man kennen, denn Hornissen stehen unter Naturschutz, genauso wie Bienen. Sie haben einen bräunlichen Hinterleib, sind insgesamt Rundlicher und behaarter. Und bei einem Stich verlieren sie ihren Stachel, Wespen nicht.

Wie reagiere ich auf eine Wespe in meiner Nähe?

Es ist leichter gesagt als getan, denn die Tiere nerven einfach: Aber wichtig ist, ruhig zu bleiben. Denn Wespen greifen nie aus eigenem Antrieb einen Menschen an, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest es zu sein scheint. Bedrohungen sind für die winzigen Tiere heftige Bewegungen. Aber die Tiere reagieren auch darauf, wenn man sie anpustet: Der Atem enthält Kohlendioxid, ein Alarmauslöser für die Tiere.

Ringelblumen

Was hält Wespen vom Haus und der Wohnung fern?

Das Einfachste ist, sie mit einem Insektenschutzgitter nicht hineinzulassen. Preiswert und einfach anzubringen sind Netze aus Kunststoff, die man selbst auf die Größe der Fenster und Türen zuschneidet. Selbstklebende Bänder halten sie am Rahmen. Doch diese Variante hat eine geringe Haltbarkeit, und die Fenster lassen sich damit schwieriger reinigen. Besser in der Handhabung, aber etwas teurer, sind Spannrahmen mit Fiberglasgewebe und mitgelieferter Halterung.

Für Balkon- oder Terrassentüren gibt es etwa Drehrahmen, die sich wie die Tür selbst öffnen und schließen lassen. Für Fenster eignen sich Insektenschutz-Rollos, die flexibel heruntergelassen werden. Die Netze und Gitter am Fenster können aber den Raum verdunkeln, Alternativen sind Systeme mit Transparentgewebe. Sogenannte Funktionsgewebe halten auch Pollen ab. Wer eine Katze oder einen Hund hat, sollte auf Modelle zurückgreifen, die stärkere Beanspruchungen aushalten.

Ich habe ein Nest in Hausnähe, was tue ich?

Am besten kommt der Schädlingsbekämpfer. Ist das Nest wirklich an einer problematischen Stelle, muss er die Tiere nicht töten, er kann sie oft auch umsiedeln. Handelt es sich um Hornissen, muss die Kommunalverwaltung dem Eingreifen des Schädlingsbekämpfers zustimmen, sie stehen unter Naturschutz.

Allerdings löst sich das Problem nach einiger Zeit auch von allein: Wespen sterben je nach Art ab August und bis spätestens Anfang November ab. Nur die Jungköniginnen überleben, überwintern und gründen im Frühjahr neue Kolonien. Für die Zeit des Zusammenlebens den Sommer über gilt auch hier: Die Tiere in Ruhe lassen und nicht bedrohen.

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